Neues Projekt: „Anorexie – gemeinsam stärker!“

26. Oktober 2023

Die Ott-Goebel-Jugend-Stiftung stellte auf ihrer Jubiläumsfeier am 9. Oktober 2023 ihr neues Projekt vor. Wie in den Vorjahren wird die Stiftung einen Schwerpunkt auf die mentale Gesundheit junger Menschen setzen.

Essstörungen haben bei Mädchen laut dem DAK Kinder- und Jugend-Report 2023 im Zeitraum von 2019 bis 2022 um 52% zugenommen. Ängste und Verunsicherung durch die Zeit der Pandemie wie auch der Einfluss sozialer Medien tragen zu dieser Entwicklung bei. Patientinnen müssen bis zu 30 Monaten auf ambulante Hilfsangebote und stationäre Behandlung warten und kommen mit extrem niedrigem Körpergewicht in die Behandlung. Die Krankheit hat von allen psychischen Erkrankungen die höchste Todesrate, häufig verursacht durch Organversagen.

Hier setzt das dreijährige Projekt an, welches in Kooperation mit weiteren Stiftungen und dem Diakonie Klinikum Stuttgart mit der verantwortlichen Chefärztin Dr. Susanne Rueß, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, realisiert wird. Ziel ist es,

  • Patientinnen früher einer Beratung oder ambulanten bzw. stationären Behandlung zuzuführen
  • Moderne, integrative Therapiemethoden anzuwenden
  • Rückfälle nach Entlassung aus der Klinik sowie eine Chronifizierung zu vermeiden
  • Einen besseren Wissensstand bei praktischen Ärzten und Psychotherapeutinnen sicherzustellen.

Die geplanten Maßnahmen sind:

  • Stärkung von vorstationären Gruppenangeboten in Zusammenarbeit mit Beratungsstellen (z.B. Mädchengesundheitsladen, ABAS, Jungen im Blick) zur Krisenintervention und Überbrückung der Wartezeit
  • Fortbildung in Family based Therapy (FBT) und Anwendung dieser neuen integrativen Methode mit starker Einbeziehung der Eltern
  • Schaffung von poststationären Gruppenangeboten für Betroffene und Eltern: Psychotherapie, Kunst-, Musik-, Tanz- und Bewegungstherapie
  • Fortbildung von niedergelassenen Ärzten und psychologischen Fachkräften sowie bessere Vernetzung

Flyer „Versorgungsprojekt Anorexie“

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